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Straßennamen in Neustadt an der Weinstraße

Karl-Peters-Straße, Foto: Dr. Daniel Kroiß

Von Juli 2021 bis Juni 2022 untersuchte das Institut für Geschichtliche Landeskunde im Auftrag der Stadt Neustadt an der Weinstraße die dortigen Straßennamen auf antisemitische, rassistische, nationalsozialistische, kolonialistische und frauenfeindliche Tendenzen.


Straßennamen, die nach Personen benannt sind, sind Ehrungen, die Städte und Gemeinden an besonders herausragende Persönlichkeiten und Vorbilder vergeben können. Neuere Erkenntnisse über Leben und Handlungen verschiedener Personen sowie ein kritischerer Blick der Gesellschaft auf geschichtliche Ereignisse können jedoch dazu führen, dass eine solche Ehrung heute zur Diskussion gestellt wird. So werden beispielsweise Straßenbenennungen nach Paul von Hindenburg oder Kolonialisten wie Carl Peters oder Hermann von Wissmann in vielen Städten kritisch gesehen und es kam in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Umbenennungen.

Der von Dr. Daniel Kroiß unter Mitwirkung von Dr. Hedwig Brüchert, Tabea George und einem Fachbeirat vorgelegte Abschlussbericht enthält 22 Personen, bei denen das Gremium Diskussionsbedarf zum weiteren Umgang mit den 23 nach ihnen benannten Straßen und Plätzen sieht. Der Abschlussbericht gibt dabei keine Handlungsempfehlung, sondern er ist als Diskussionsgrundlage für die Bürgerinnen und Bürger und den Stadtrat von Neustadt an der Weinstraße vorgesehen. Letzterer hat am Ende die Entscheidungsbefugnis über mögliche Umbenennungen, die Anbringung von Erklärungsschildern oder andere Maßnahmen.

Den vollständigen Abschlussbericht sowie die Tafeln zur im Rahmen des Projekts entstandenen Ausstellung finden Sie auf der Homepage der Stadt Neustadt an der Weinstraße.  

05.10.2022 | Zurück zum Überblick