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Rückblick auf die Buchvorstellung in Speyer

NA-Verlag

Am 11. Oktober 2022 wurde im Rathaus Speyer das neu erschienene Buch „Kehillah Schpira. Mögen diese Pflöcke niemals herausgerissen werden. Zeugnisse jüdischen Lebens in Speyer“ vorgestellt. Die komplette Buchvorstellung ist nun auf Youtube frei verfügbar.


Das „Quellenlesebuch“, fünfter Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“, umfasst einen Zeitraum von fast 1.000 Jahren jüdischen Lebens in Speyer. Die Bild- und Schriftquellen reichen vom „Judenprivileg“ des Speyerer Bischofs 1084 bis zur Einweihung der neuen Synagoge „Beit Schalom“ im Jahr 2011. Die Quellen berichten von der kulturellen Blüte des Judentums und Phasen gelungener Integration und Akkulturation ebenso wie von den schlimmen Zeiten mit den Erfahrungen von Leid, Verfolgung und Vernichtung.

Auf die wichtige Aufgabe der Sichtbarmachung der facettenreichen jüdischen Geschichte sowie des heutigen jüdischen Lebens wies die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler in ihrer Begrüßung hin.
Die Aktualität von Unterdrückung und Ausgrenzung hob die rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung Dr. Stefanie Hubig hervor. Gerade daher sei es wichtig, über Unterschiede nicht hinwegzusehen, sondern sie als Bereicherung wahrzunehmen. Gerade deshalb sei es von maßgeblicher Bedeutung sich mit dem Holocaust auseinanderzusetzen und die Vielfalt des Judentums zu erschließen, zu reflektieren und in persönlichen Begegnungen kennen zu lernen.

Dr. Kai-Michael Sprenger, Vorstandsmitglied des IGL, wies in seinem Grußwort auf die wichtige Rolle der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ bei der Vermittlung von Basiswissen zur jüdischen Geschichte hin, dessen Teil-Reihe über die SchUM-Städte mit der Veröffentlichung des Speyerer Bandes sein Ende gefunden habe.
In einer historischen Einführung erläuterte Stefan Endres, Mitherausgeber und Geschichtsdidaktiker, die facettenreiche Geschichte der jüdischen Gemeinde in Speyer, die insbesondere im Mittelalter zu den bedeutendsten Europas gehörte und bis heute als Teil der SchUM-Städte das religiöse und kulturelle Selbstverständnis des aschkenasischen Judentums prägt.
Anschließend brachte Alexander Maser mit seiner beeindruckenden Lesung exemplarisch ausgewählter Quellentexte dem Publikum die verschiedenen Facetten jüdischen Lebens nahe.

Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Geschäftsführerin des Nünnerich-Asmus-Verlags, betonte die Bedeutung und die große Nachfrage der Bände zur jüdischen Geschichte im Programm des Verlags und hob die gute Zusammenarbeit mit dem IGL hervor.

Die komplette Buchvorstellung können Sie hier auf dem Youtube-Kanal von Offener Kanal Speyer anschauen.

Die Publikation ist ab sofort im Buchhandel erhältlich sowie direkt beim Nünnerich-Asmus-Verlag. IGL-Mitglieder können das 192 Seiten starke Buch für 15,00 Euro (regulär 20,00 Euro) bei uns erwerben.

21.11.2022 | Zurück zum Überblick