Newsletter des IGL

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Institus,

wir möchten Sie über einige interessante Termine und Veranstaltungen informieren:

Bombenangriff auf Mainz 1945: Zeitzeugen berichten am 27. Februar

Am Nachmittag des 27. Februar 1945 fand einer der schwersten Bombenangriffe auf Mainz im Zweiten Weltkrieg statt. In nur knapp 20 Minuten wurden von über 400 Bombern der britischen Royal Air Force über 1500 Tonnen Bomben auf Mainz abgeworfen, welche die Stadt in ein brennendes Inferno verwandelten. Zeitzeugen berichteten, dass noch von Gonsenheim und Hechtsheim aus das brennende Mainz die ganze Nacht als roter Schein am Himmel zu sehen war. „Das war das Ende von Mainz“ – so beschrieb Dr. Anton Maria Keim, ehem. Kulturdezernent der Stadt, seine Erinnerung an dieses Ereignis, das er als junger Mann im Hauseingang einer Bank in der Nähe des Schillerplatzes er- und überlebt hat. Am nächsten Tag war Mainz, das bereits 1942 das Ziel eines schweren Angriffs geworden war, zu großen Teilen zerstört. Die historischen Fakten dieses Bombardements sind gut dokumentiert und von der Forschung in vielen Details recherchiert und aufgearbeitet worden.

Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. möchte in Kooperation mit dem Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz an dieses Ereignis erinnern. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die individuellen Erinnerungen von drei Zeitzeugen an diesen Tag. Gisela Matzkowsky, Philipp Münch und Willi Matthes haben den 27. Februar 1945 und die Zerstörung von Mainz aus unmittelbarer Nähe als junge Menschen er- und überlebt. Sie berichten und diskutieren mit dem Auditorium über ihre Erinnerungen an diesen Tag und ihre Erfahrungen aus diesem Erleben. Eine historische Einführung und Filmsequenzen ergänzen die individuellen Erinnerungen der Zeitzeugen.

Die Veranstaltung findet am 27. Februar im Foyer des Willigis-Gymnasiums (Bischöfliches Willigis-Gymnasium Mainz, Willigisplatz 2, 55116 Mainz) statt. Das interessierte Publikum ist zu der öffentlichen Veranstaltung herzlich eingeladen. Beginn ist um 19:00 Uhr,  Ende der Veranstaltung gegen 21:00 Uhr.

Stadtrundgang "Auf den Spuren von Zerstörung und Wiederaufbau - Mainz in der Nachkriegszeit" am 1. März

Stadtrundgang des Vereins für Sozialgeschichte Mainz e.V. anlässlich des 70. Jahrestags der Bombardierung von Mainz am 27.02.1945

Der Rundgang soll an ausgewählten Stationen die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg durch die Luftangriffe der Alliierten aufzeigen und an die Opfer der Bombardierung erinnern. Außerdem führt er an Mainzer Orte, die eng mit dem politischen und kulturellen Neuanfang nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur verbunden sind. Mitten in den Trümmern entstanden mit Hilfe der französischen Militärregierung bedeutende Kultureinrichtungen. Zeitungen durften wieder erscheinen, die ersten freien Wahlen seit 1933 fanden statt, Wiederaufbauplanungen für das zerstörte Mainz wurden diskutiert.

Beginn: 11:00 Uhr
Ende: 13:00 Uhr
Startpunkt: Mainz, Schillerplatz (Fastnachtsbrunnen)
Endpunkt: Mainz, Landtag

Neuerscheinung "Mittelalterliche Kaufhäuser im europäischen Vergleich" (Mainzer Vorträge 18)

Am Standort des heutigen Einkaufszentrums „Am Brand“ in Mainz befand sich bereits im Mittelalter ein Kaufhaus. Das Projekt einer 3D-Visualisierung dieses Kaufhauses begann im Themenjahr „Mainz. Stadt der Wissenschaft“. Die technische Umsetzung übernahmen die Designer Manfred Liedtke und Manfred Große, während Stefan Grathoff mit der Edition der Mainzer Kaufhausordnung aus dem 15. Jahrhundert die historische Basis legte.
In diesem Band beleuchten die drei Beteiligten das Mainzer Kaufhaus in technischer und historischer Perspektive. Ein konzises Bild der Stadt Mainz im Spätmittelalter zeichnet Wolfgang Dobras. Drei weitere Autoren untersuchen die Entwicklung historischer Kaufhäuser in anderen Teilen Europas. Eine Vielzahl von Kaufhäusern in Mitteleuropa analysiert der polnische Städtebauforscher Bogusław Krasnowolski. Harm von Seggern klärt über die Stellung ausländischer Kaufleute in Brügge auf, wo die erste Börse entstand. Vielgestaltige Kaufhaustypen im europäischen Mittelmeerraum fokussiert Uwe Israel, demzufolge eine „ökonomische wie kulturelle Verbundenheit“ von Kaufhäusern in Nord und Süd zu beobachten ist.

Hrsg. von Franz J. Felten (Mainzer Vorträge 18). Stuttgart: Franz Steiner-Verlag 2015, 157 Seiten, kart., € 24,- (ISBN 978-3-515-10983-3).
Erhältlich im Buchhandel. Für Mitglieder des IGL kostenlos!