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"Mainzer Inschriften" (in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik)

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Rüdiger Fuchs, Dr. Eberhard J. Nikitsch
Bearbeitung: Dr. Susanne Kern
Projektmanagement: Dr. Elmar Rettinger (Dr. Kai-Michael Sprenger ab 09/2014)

Die Bedeutung der Inschriften der Stadt Mainz und des Domes

Dom-Marktportal

Inschriften üben eine große Faszination auf die Menschen aus. Sie vermitteln dem Betrachter Theologisches, Historisches und Kunsthistorisches. Allerdings erschließen sie sich dem Laien nur schwer und sind mühsam zu entziffern. Der Inschriftenbestand der Stadt Mainz gehört aufgrund der Lage sowie der Entwicklung des (Erz-)Bistums und der Stadt zu den wichtigsten des Alten Reiches und daher auch des heutigen Deutschland. Der Mainzer Dom, sein Kreuzgang und das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum weisen noch immer eine beeindruckende Anzahl an inschriftentragenden Objekten auf, trotz aller Verluste über die Jahrhunderte hinweg. Vor allem die zahlreichen Grabdenkmäler sind faszinierende Zeugnisse der Memorialkultur und zugleich des kulturellen Gedächtnisses. Grabdenkmäler waren immer multifunktional: Sie diensten der liturgischen Memoria, aber auch der Repräsentation, und ihre nicht immer leicht verständlichen Botschaften waren an ein besonderes Publikum gerichtet.

Der Mainzer Kunsthistoriker Fritz Arens (1912-1986) hat die Inschriften in den 1950er Jahren publiziert: Die Inschriften der Stadt Mainz. Gesammelt und bearbeitet von Fritz Viktor Arens aufgrund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer. Die Deutschen Inschriften. Bd. 2. Stuttgart 1958. Der Umfang der Arensschen Bearbeitung und ihre Komplexität legen von der Bedeutung der Mainzer Inschriften eindrucksvoll Zeugnis ab. Der Band wird viel und intensiv genutzt, obwohl seine Sammlung vor 80 Jahren begann, durch Krieg und Mangelwirtschaft gehindert wurde und die Veröffentlichung in Lieferungen von 1952 bis 1958 insbesondere in der bildlichen Dokumentation nicht in allen Belangen das Wünschenswerte erreichte. Außerdem sind die Nachträge des Bearbeiters und die Fortführung der Edition bis 1800 für auswärtige Benutzer und Interessenten nur schwer zu recherchieren.

Die Arenssche Sammlung wird weiterhin hochgeschätzt, doch verdient es der Inschriftenbestand der Stadt Mainz und insbesondere der des Domes und Diözesanmuseums, nach modernen Editions- und Präsentationsmethoden und unter Einbeziehung der seither geleisteten methodischen und fachlichen Fortschritte neu bearbeitet sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden.

Wissenschaftsallianz verschiedener Institutionen

Angesichts der Größe und Komplexität der Aufgabe haben sich verschiedene Partner im Rahmen der "Mainzer Wissenschaftsallianz" zusammengeschlossen und ihre Kenntnisse und Erfahrungen eingebracht. Mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz steht eine Institution von höchster wissenschaftlicher Kompetenz in Sachen Inschriften zur Verfügung. Im Rahmen des Deutschen Inschriftenwerks bearbeitet die Forschungsstelle "Die Deutschen Inschriften" der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (http://www.adwmainz.de) die nachrömischen Inschriften der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Sicherstellung des wissenschaftlichen Niveaus und der Beschaffung der Daten für die Digitalisierung liegt in den Händen dieser Forschungsstelle.

Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. gehört zu den renommierten landesgeschichtlichen Instituten in Deutschland. Das Institut hat in den vergangenen Jahren in zahlreichen Projekten Erfahrungen im Rahmen der Digitalisierung von historischen Quellen und ihrer Präsentation im Internet gesammelt. Über die Digitalisierung und Präsentation der Inschriften im Internet hinaus übernimmt das Institut das Projektmanagement, insbesondere die Verwaltung der Mittel.

Das i3mainz Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik beschäftigt sich mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sowie mit Technologietransfer vor allem auf den Gebieten Raumbezogene Informationssysteme (http://www.i3mainz.fh-mainz.de).

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat sich mit anderen Hochschulen, Akademien, Instituten, Museen und forschenden Unternehmen aus Mainz und Umgebung in der "Mainzer Wissenschaftsallianz" zusammengeschlossen. Ziel des Initiativkreises ist es, das wissenschaftliche Potenzial von Mainz stärker bewusst zu machen und sich als Partner der Allianz besser zu vernetzen. Das Projekt ist ein konkretes Beispiel für diese Wissenschaftsallianz. Ziel ist es, die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit für die Öffentlichkeit verfügbar und verstehbar zu machen. Unser Ziel ist es, die entsprechenden kirchlichen Institutionen in die Kooperation einzubeziehen.

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Die Erfahrungen mit dem Projekt "Inschriften Mittelrhein-Hunsrück (IMH)"

Das Projekt orientiert sich an Erfahrungen und Entwicklungen, welche die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und das Institut für Geschichtliche Landeskunde bereits im Rahmen ihres Kooperationsprojektes "Inschriften Mittelrhein-Hunsrück" gemacht haben. Dieses von den rheinland-pfälzischen Ministerien für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur und Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie dem EU-Programm Leader+ geförderte Unternehmen betrifft die mittelalterlichen Inschriften des Mittelrhein- Hunsrück-Raumes, startete Anfang 2007 und ist mittlerweile abgeschlossen. Die Inschriften, welche von der Forschungsstelle "Die Deutschen Inschriften" der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur gesammelt und kommentiert wurden, werden in einer auf neuestem technischen Stand beruhenden Datenbank im Internet präsentiert. Darüber hinaus wurden insgesamt 12 Broschüren zu einzelnen Kirchen gedruckt, die eine Auswahl der sichtbaren Inschriften enthalten. Sie bieten dem Kirchenbesucher Detailfotos und verständliche Kommentare zu den Inschriften, mit welchen er sich direkt vor Ort über die Denkmäler informieren kann. Zusätzlich können über Kommentare Erklärungen zu Denkmälern oder religiösen Themen erfolgen. Das Projekt wurde mit großem Erfolg der Öffentlichkeit vorgestellt und hat auch Aufsehen in der Fachwelt erregt.

Das Projekt "Die Mainzer Inschriften"

Aufgrund der Erfahrungen mit dem Projekt IMH und seines Erfolges liegt es auf der Hand, den seit langer Zeit vergriffenen Inschriftenband Mainz als Basis zu nehmen und die Inschriften nach heutigen Richtlinien neu zu beschreiben und mit modernen Mitteln einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Angesichts der über 1800 Mainzer Inschriften wurden zunächst die Inschriften des Domes und des Dom- und Diözesanmuseums in zeitlich überschaubaren Blöcken bearbeitet und in wissenschaftlich fundierter Form digital veröffentlicht. Zugleich wurden die Inschriften in übersichtlichen und praktischen Broschüren publiziert. Diese gedruckten Publikationen erfassen ausschließlich die sichtbaren, d.h. dem Besucher zugänglichen Inschriften, verzichten auf den wissenschaftlichen Apparat und richten sich in einer allgemeinverständlichen Sprache an die Öffentlichkeit. Jeder an der kompletten wissenschaftlichen Bearbeitung Interessierte kann sich in der Datenbank im Internet informieren. Erste Ergebnisse wurden im Oktober 2010 präsentiert. Mit dem Mit dem vierten Heft "Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von 1509 bis 1626" findet das Vorhaben seinen vorläufigen Abschluss. Ein herzlicher Dank für die großzügige Förderung des gesamten Projektes gilt dem Bistum Mainz und der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, die nicht nur die online-Bereitstellung gefördert haben, sondern auch die Umsetzung der Hefte 3 und 4 ermöglicht haben.

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Publikationen

In der Reihe "Mainzer Inschriften" sind 4 Hefte erschienen. Informationen zu den einzelnen Heften finden Sie hier.

Wichtiger Hinweis

Ergebnisse des Projekts finden Sie im Rahmen des Akademieprojektes "Deutsche Inschriften Online" unter www.mainzer-inschriften.de.