'…Zu allerhandt kreutterweinen verbraucht im herbst.' Zeugnisse des Weinkonsums in frühneuzeitlichen Kellereien. Ein Vergleich der beiden Regionen Franken und Rheingau.

Simeon Guthier arbeitet seit 2018 als Doktorand an dem von Prof. Dr. Michael Matheus betreuten Dissertationsprojekt „'…Zu allerhandt kreutterweinen verbraucht im herbst'. Zeugnisse des Weinkonsums in frühneuzeitlichen Kellereien. Ein Vergleich der beiden Regionen Franken und Rheingau.“ (Arbeitstitel).
Der Weinbau ist seit den frühesten menschlichen Kulturen Bestandteil des Soziallebens nahezu aller Gesellschaften des nordafrikanischen, asiatischen und europäischen Kulturraums. Der Wein war – im Gegensatz zu heute – als alltägliches Konsumgut steter Begleiter des menschlichen Lebens. Veränderungen in der Zusammensetzung, Qualität und Quantität der Ernährung zeugen von „tiefgreifenden ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Strukturprozessen innerhalb der Geschichte der Zivilisation.“[1] Die Erforschung des Weinkonsums ermöglicht dementsprechend nicht nur Einblicke in Stellenwert und Funktionen des Trinkens, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen und soziale Zusammenhänge besser zu verstehen.

Die Forschungsdaten, welche auf Grundlage der Rechnungen des 17. und 18. Jahrhunderts aus Castell, Vollrads, Eberbach und Münsterschwarzach aufgebaut wurden, werden nach Abschluss des Projekts online für andere Forschende zur Verfügung gestellt. Ein Einblick in die Datenbasis findet sich im Aufsatz Guthier, Simeon: Kellerperspektiven. Interdisziplinäre Erkenntnisse aus Frucht- und Naturalregister, Keller- und Weinrechnungen in der Frühen Neuzeit. In: Schriften zur Weingeschichte, Bd. 202. Wiesbaden 2021, S. 17-58.