Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.

Juli-Newsletter 2021

 
Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.,
nach den grausamen Überschwemmungen der vergangenen Tage mit ihren Todesopfern und den großen Verlusten für so viele Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen möchte wir unser Mitgefühl allen Betroffenen ausdrücken, vor allem auch denjenigen, mit denen wir gerade in den letzten Wochen eng kooperiert haben wie beispielsweise mit dem Eifelkreis Bitburg-Prüm.
 
Trotz angespannter Lage kann das IGL langsam wieder Fahrt aufnehmen, auch wenn unser Science Schoppe am 14. Juli wegen des Hochwassers am Mainzstrand kurzfristig abgesagt werden musste, aber immerhin online stattfinden konnte. Im Juli können wir Sie gleich auf mehrere Ausstellungseröffnungen aufmerksam machen. Und des Weiteren freuen wir uns, Ihnen von einigen Neupublikationen berichten zu können, beispielsweise vom langersehnten Tagungsband „Reviewing Gutenberg“ oder von den „Erinnerungen des Walter Grünfeld“, die am 8. Juli in den Mainzer Kammerspielen vorgestellt wurden. Welche Veranstaltungen sonst noch anstehen oder bereits angelaufen sind, erfahren Sie in diesem Juli-Newsletter. 
 
Vor allem möchten wir an dieser Stelle noch einmal unserem langjährigen 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Franz J. Felten zum 75. Geburtstag gratulieren. Mit viel Geschick leitete er das Institut für Geschichtliche Landeskunde von 2002 bis 2012 in Vertretung von Prof. Dr. Michael Matheus und wurde im Jahr darauf zum Ehrenvorsitzenden des Instituts gewählt. Herzlichen Glückwunsch zum Jubeltag am 10. Juli! Zum Geburtstag erhielt Franz J. Felten das erste Exemplar "Reviewing Gutenberg", überreicht vom IGL-Geschäftsführer Dr. Kai-Michael Sprenger.  
 
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen das Team des IGL! 

 


Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben“


Am großen Festjahr „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ beteiligt sich das IGL mit der Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben. Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“. Diese Wanderausstellung wird am 29. Juli im Landesbibliothekszentrum in Koblenz eröffnet und ist ab 9. September auch in der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken zu sehen. In Rheinland-Pfalz hat jüdisches Leben in zwei Jahrtausenden vielfältige Spuren hinterlassen.
 
Besonders facettenreich ist das jüdische Erbe aus dem Hochmittelalter, wie jüngst die vielseitigen Initiativen zur Anerkennung der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz als Weltkulturerbe der UNESCO belegen. Die Entscheidung über die Aufnahme der SchUM-Städte als Welterbe fällt passenderweise am 29. Juli 2021. In der Ausstellung werden auf 16 Thementafeln Schlaglichter auf die reiche jüdische Geschichte in Rheinland-Pfalz geworfen und einzelne Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Filmdokumentationen von Andreas Berg (SWR) und Adolf Winkler sowie durch Zeitzeugengespräche und eine virtuelle Rekonstruktion der 1938 zerstörten Synagoge in Simmern.
 
Institutionen, die diese Ausstellung entleihen möchten, können sich gerne an das IGL wenden.
 

Ausstellung „Römisches Mainz“

 

Im Stadthistorischen Museum Mainz ist Anfang Juli unter Mitwirkung des Landesmuseums Mainz die Ausstellung „Römisches Mainz“ mit Bildern und Rekonstruktionen von André Brauch eröffnet worden. Zu sehen sind dort detailgenaue Rekonstruktionen nach dem aktuellsten Stand der Forschung des Festungs- und Historienmalers André Brauch. Diese Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen schuf er für die beiden Bücher „Festungsstadt Mainz – Von den Römern bis heute“ sowie „Römisches Mainz entdecken“, Publikationen, die er zusammen mit Dr. Rudolf Büllesbach veröffentlichte.
 
Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Januar 2022 in der Zitadelle Bau D zu sehen. Kontakt: 0176 21985939. 
 
 
 
 
 
  

Reviewing Gutenberg


„Wir waren zunächst mal froh, dass wir noch lebten“, so der Titel der  Erinnerungen Walter Grünfelds an seine Kindheit und Jugend in Mainz, erschienen in der neuen Schriftenreihe „Erinnerungskultur und Demokratie“  der Stiftung „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“. Die Erinnerungen Walter Grünfelds, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, reichen von der Weimarer Republik und der NS-Diktatur bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Neben dem ganz persönlichen Rückblick zeichnet der historisch-politisch interessierte Walter Grünfeld zugleich ein authentisches Bild vom Alltag jüdischer Menschen in seiner Heimatstadt Mainz. Ergänzt werden die Erinnerungen durch Kommentare sowie zeithistorische Informationen.

Für diese Publikation erhalten IGL-Mitglieder einen Buchhandelsrabatt. 160 Seiten, regulär 14,90 Euro. Mehr 

 

  


Erinnerungen Walter Grünfelds

 

Johannes Gutenberg – 1998 mit seiner Erfindung der Druckkunst zum "Man of the Millennium" gekürt – ist trotz der ungebrochen von ihm ausgehenden Faszination als historische Person erstaunlich dürftig belegt. 550 Jahre nach seinem Tod sind etliche Fragen zu seiner Vita noch immer ungeklärt: Der Erfinder und seine Erfindung bieten so auch heute noch viele Möglichkeiten der Annäherung und Vereinnahmung, die stets zeitgebunden und breit gefächert sind. Im neuen IGL-Band „Reviewing Gutenberg“ (Franz Steiner Verlag) hinterfragen die Autorinnen und Autoren gängige Deutungen und erweitern sie unter neuen Fragestellungen. Damit aktualisieren die drei Herausgeber Prof. Dr. Michael Matheus, Dr. Heidrun Ochs sowie Dr. Kai-Michael Sprenger das Bild von Gutenberg, dem berühmtesten Sohn der Stadt Mainz und dem Namensgeber der 1946 wieder begründeten Universität. 

Die Publikation kostet regulär 69,00 Euro. Exklusiv für Mitglieder des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. gibt es eine broschierte Sonderausgabe für 34,50 Euro. [Mehr]

 


Der gescheiterte Friede

 

Es war ein Staatsstreich, der sowohl in Berlin als auch in Paris für Furore sorgte. Am 14. Juli 1919 wurde auf der Freitreppe des Schlosses die „Birkenfelder Republik“ ausgerufen, die aber nur von kurzer Dauer sein sollte und bereits am 7. November 1919 ihr Ende fand. Diese turbulenten Ereignisse haben nun Eingang in die vom IGL initiierte Onlineausstellung „Erster Weltkrieg und Besatzung 1918 bis 1930“ in Rheinland-Pfalz gefunden. Ein Aufsatz von Otmar Seul von der Universität Paris-Nanterre zeigt dazu erstmals historische Fotos aus dem Archiv des Landesmuseums Birkenfeld.

Vor Ort ist die Ausstellung „Der gescheiterte Friede" nun im Kreismuseum Bitburg-Prüm in Bitburg vom 8. Juli bis zum 29. August zu sehen. Ergänzt werden die 20 Rollups um originale Objekte und Dokumente aus dem Kreismuseum und dem Kreisarchiv Bitburg-Prüm. Einen Überraschungsfund bilden darunter die Filmaufnahmen des amerikanischen Militärs. Es dürften die ältesten erhaltenen Filmaufnahmen aus dem Gebiet des heutigen Eifelkreises sein. Der hier abgebildetet Filmausschnitt vom 2. Dezember 1918 zeigt, wie amerikanische Soldaten der 89. Division Quartier in Kyllburg beziehen.

 


 Neues aus den Themenportalen

Kennen Sie eigentlich Lykershausen? Oder das benachbarte Dahlheim? Wenn nicht, können Sie im Themenportal regionalgeschichte.net die beiden Ortsgeschichten von Katrin Kober dazu nachlesen. Diese zunächst der Provinz Hessen-Nassau zugeordneten kleinen Orte gehören heute dem Kreis Sankt Goarshausen an und schauen auf eine wechselvolle Geschichte.

 

Unser Bundesfreiwilliger Martin Ploen war in den letzten acht Monaten vorwiegend für die Bibliothek des IGL zuständig. Darüber hinaus hat er einen ausführlichen Artikel über den Alltag eines Legionärs im römischen Mainz verfasst. In diesem erfährt man  über den Aufbau des Legionärslagers, die Rechte und Pflichten eines Legionärs, über seine damit verbundene Ausrüstung und die Entwicklung der Stadt Mogontiacum.

 

Aufsatz unter dem Titel „Kellerperspektiven. Interdisziplinäre Erkenntnisse aus Frucht- und Naturalregister, Keller- und Weinrechnungen in der Frühen Neuzeit." Historische Weingüter wie beispielsweise Vollrads und Castell verfügen über umfangreiche Aufzeichnungen zur Trauben- und Weinerzeugung, zum Weinverkauf, zum Eigenverbrauch etc., das bisher noch nicht umfänglich gesichtet wurde. Es ist erstaunlich und bemerkenswert, welche Schlüsse vom Weinkonsum auch für weinfremde Themen gezogen werden können. [Mehr]   

 


Community-based learning

 

Im Juni konnte unsere Mitarbeiterin Dr. Ute Engelen an der Uni Mainz am Workshop „community-based learning" bei dem renommierten US-Professor Mills Kelly teilnehmen, der 2019 den Gutenberg Teaching Award 2019 verliehen bekommen hat. Dr. Ute Engelen: „Wir vom IGL freuen uns über die Bedeutung, die die Johannes Gutenberg-Universität der Public History beimisst, insbesondere bei der Vermittlung historischer Kompetenzen an die Studierenden. Das IGL setzt schon seit langem unter dem Motto ‚Forschen – Vermitteln – Mitmachen‘ den Schwerpunkt seiner Arbeit nicht nur auf die Erforschung von Geschichte, sondern auch auf die Weitergabe der Erkenntnisse an die Bürger*innen und beteiligt diese im Rahmen von citizen science aktiv an Projekten.“

Eine win-win-Situation für alle: So können bei der digitalen Plattform www.regionalgeschichte.net sowohl Studierende als auch andere lokale Forscher*innen historische Studien veröffentlichen. Dadurch stellen sie einer großen Öffentlichkeit wertvolles regionales Wissen zur Verfügung.

 Bücher der „Edition Erasmus“ zu verschenken

 

Sie ist bekannt für ihre ausdrucksstarken Fotobände – die Reihe „Edition Erasmus“ des ERASMUSDRUCKs aus Mainz. Die Druckerei gehörte zum Bürobedarfhersteller Gutenberg.
 
Den 90. Geburtstag des verstorbenen Inhabers Karlheinz Friedrich nimmt seine Witwe Dagmar Friedrich zum Anlass, aus ihren Lagerbeständen Bücher mit Bezug zur Region zu verschenken. Unter den Büchern sind die großformatigen Bildbände „Reizvolles Rheinhessen. Zwischen Selz und Nahetal“ sowie „Die Rheinfront und ihr Hügelland“ oder „Mainz im Kranz der Nachbarorte“. Ebenso sind darunter die Klassiker der Autorin Marlene Hübel „Mein Schreibetisch“ und „Wo Goethe schritt und weilte“ sowie die Biografie „Kathinka Zitz“ von Micaela Mecocci. Weitere spannende Buchtitel der "Edition Erasmus" finden Sie hier
 
Das IGL dankt Dagmar Friedrich für diese großzügige Schenkung. 

 

 Römertag 2021

 

Am Sonntag, den 12. September 2021, am Tag des Offenen Denkmals, findet ebenso der alljährliche Römertag an der villa rustica am Erlebnispfad im Binger Wald statt. An den Aktivitäten zwischen 11 und 16 Uhr sind verschiedene Initiativen des Arbeitskreises Römerroute beteiligt und stellen erste Ergebnisse des LEADER-Projekts „Römer in Rheinhessen“ vor. Das IGL ist wie immer mit einem Stand dabei und wird dort den Römerrundweg auf regionalgeschichte.net und den virtuellen Römerflug zeigen.

  

 Bildnachweise

   
Abb. 01: privat
 
Abb. 02:  IGL

Abb. 03:Ölgemälde von André Brauch, Abdruck genehmigt von Herrn Stefan Schmitz

Abb. 04: IGL

Abb. 05: Haus des Erinnerns, Mainz

Abb. 06: NARA Washington, U.S.A.

Abb. 07: Roy Rosenzweig Center for History and New Media, Manassas, Va., U.S.A. 

Abb. 08: Edition Erasmus

Abb.09: Pixabay

 


Terminkalender

Weitere Hinweise zu Vorträgen und Veranstaltungen finden Sie in unserem stetig aktualisierten Terminkalender.


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