Gisela Schreiner: Mädchenbildung in Kurmainz im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Residenzstadt.
Stuttgart 2007. 267 Seiten. Geb. € 40,- (Sonderpreis für Mitglieder: € 5,-/Sonderpreis für Nicht-Mitglieder: € 7,50,-).
Lange war der Mädchenbildung nur ein Schattendasein beschieden. Erst im 18. Jahrhundert setzte sich vor dem Hintergrund der von französischem Gedankengut geprägten Aufklärung die Erkenntnis durch, dass im Bildungsbereich das weibliche Geschlecht gegenüber den Knaben zu Unrecht vernachlässigt worden war. Gestützt auf vielfältige Quellen – ungedruckte Handschriften, kurfürstliche Dekrete, Akten der Schulverwaltung – untersucht die Autorin die Entwicklung der Mädchenbildung im 18. Jahrhundert am Beispiel einer geistlichen Residenzstadt. Gerade im katholischen Kurstaat Mainz und speziell in der Residenzstadt wurden kontinuierliche Verbesserungen im gesamten Bildungswesen erzielt. Gerade die letzten drei Kurfürsten führten in ihrem Territorium zahlreiche Reformmaßnahmen zur Anhebung des Bildungsniveaus der weiblichen Jugend durch und boten damit Mädchen breit gefächerte, fortschrittliche Bildungsmöglichkeiten. Nach der Auflösung des Kurstaates veränderte die französische Herrschaft im neu gegründeten Département du Mont-Tonnerre das zuvor gut funktionierende Bildungssystem. Dies führte zu einschneidenden Änderungen besonders in der Mädchenbildung, die allerdings anschließend vom Mainzer Bischof Joseph Ludwig Colmar weitgehend wieder rückgängig gemacht wurden.
Aus dem Inhalt:
Band 66