Hrsgg. Ute Engelen und Michael Matheus, Stuttgart 2018. 143 Seiten. Geb. 42,-€, (broschierte Sonderauflage für 21,-€).
Der bislang wenig erforschten Wirtschaftsgeschichte des rheinland-pfälzischen Raums widmen sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes. Im Fokus steht die Internationalisierung von Industrieunternehmen im 19. und 20. Jahrhundert: Inwiefern sind die allgemein zu beobachtenden wirtschaftlichen Wellenbewegungen, wie eine De-Globalisierung ab 1914, auch in den Betrieben des heutigen Rheinland-Pfalz nachzuweisen? Um das herauszufinden, werden Unternehmen aus den Bereichen Keramik (Blumentopffabrik Spang/Richard-Ginori), Glas (SCHOTT/Saint-Gobain), Schaumwein (Kupferberg/Moët & Chandon), Chemie (Werner & Mertz/niederrheinische Chemiehersteller) sowie Leder (Cornelius Heyl/Freudenberg) untersucht und mit anderen Regionen und Ländern verglichen. Von besonderem Interesse sind dabei der Export von Produkten, der Aufbau von Handels- und Produktionsfilialen im Ausland sowie zum Teil der Einsatz ausländischer Arbeitnehmer. Der Band leistet damit nicht nur einen Beitrag zur rheinland-pfälzischen, sondern auch zur internationalen Wirtschaftsgeschichte.
Inhalt
Vorwort
Die Autorinnen und Autoren
Bildnachweis
Rezensionen
Mark Jakob in der Zeitschrift fĂĽr Unternehmensgeschichte 1/2018, S. 126:
"Insgesamt bieten die Beiträge des Bandes bei aller Heterogenität einen kompakten Überblick über die behandelten Unternehmen im internationalen Kontext [...] doch sieht der Rezensent das Verdienst des Bandes vor allem darin, Potenziale für künftige Forschungen erfolgreich aufgezeigt zu haben."
Christian Marx in den Rheinischen Vierteljahrsblätter 84 (2020), S. 444-445:
"Insgesamt zeigen die Beiträge damit zahlreiche, durchaus anregende Facetten der Internationalisierung auf, deren systematische Aufarbeitung für die Geschichte des 20. Jahrhunderts jedoch immer noch am Anfang steht."
Zu Peter E. Fäßler in der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 2/2019, S. 262-263:
Leider lässt bereits die Einleitung der Rezension erkennen, dass der Rezensent das Buch nicht hinreichend gelesen hat: Auf der Tagung 'Regionale Produzenten oder Global Player?' hätten "die Teilnehmer/innen neun unternehmenshistorische Fallstudien aus Rheinland-Pfalz" diskutiert. Tatsächlich waren es fünf rheinland-pfälzische und vier ausländische. Jeglicher Verweis auf die drei englischsprachigen Aufsätze zu ausländischen Unternehmen (Richard Ginori, Saint-Gobain, Moët & Chandon) sowie auf den Lederhersteller Freudenberg, der im Buch neu hinzukam, fehlt. Wohl wegen dieser Fehlwahrnehmung erscheint Fäßler der Aufsatz von Stefanie van de Kerkhof zu niederrheinischen KMU als nicht passend zum "zugrundegelegten Raumkonzept[...]". Wir bedauern es, dass der mit viel Arbeit und Engagement herausgegebene Band durch die nicht sorgfältige Lektüre des Rezensenten inhaltlich nicht korrekt widergegeben wird.