Unsere Vortragsreihe "Franzosen am Rhein â vom Mittelalter bis heute" ging mit dem Vortrag von Corinne Defrance am 27.2.2007 zu Ende. Die VortrĂ€ge gaben einen Ăberblick auf mehr als 1000 Jahre deutsch-französischer Beziehungen aus regionaler Perspektive . Die VortrĂ€ge werden wie ĂŒblich in der Reihe "Mainzer VortrĂ€ge" publiziert. Der Band wird Anfang 2008 im Buchhandel erhĂ€ltlich sein. Mitglieder des Vereins erhalten ein kostenloses Exemplar.
EinfĂŒhrung:
Vor etwas mehr als 60 Jahren hat die französische Besatzungsmacht die UniversitĂ€t Mainz gegrĂŒndet, vor bald 60 Jahren das Land Rheinland-Pfalz. Grund genug, die PrĂ€senz Frankreichs am Rhein in ihrer ganzen historischen Tiefe und in unterschiedlichen Facetten in Erinnerung zu rufen.
Der Blick reicht zurĂŒck bis in die Zeit vor der Entstehung Frankreichs und Deutschlands, als der Vertrag von Verdun 843 die Lande am Rhein von Mainz bis Speyer dem Reich Ludwigs âdes Deutschenâ hinzufĂŒgte, um des Weines willen, der dort wĂ€chst. So der Chronist Regino von PrĂŒm, der damit nur einen Reichtum dieser Landschaft nannte, die Otto von Freising als âstĂ€rkste Kraft des (Römisch-Deutschen) Reichesâ rĂŒhmte. Freilich hatte man im Westen die alten Kernlande des Karlsreiches nicht vergessen. Nach dem Untergang des lotharingischen Mittelreiches scheiterten die VorstöĂe der westfrĂ€nkischen Könige bei Andernach und Pfeddersheim. Die wechselseitige Anerkennung besiegelten Karl III. (von Westfranken) und Heinrich I. 921 symboltrĂ€chtig auf einem Schiff mitten im Rhein. Wenige Jahre spĂ€ter allerdings optierten die lotharingischen GroĂen fĂŒr Heinrich I. und verschoben damit, nach wechselvollen Jahrzehnten, die Grenze des OstfrĂ€nkisch-Deutschen Reiches fĂŒr Jahrhunderte weit nach Westen.
Schon im spĂ€ten Mittelalter freilich sprach man in Frankreich vom Rhein als natĂŒrlicher Grenze. In politisches Handeln umgesetzt, fĂŒhrte das in der Zeit des Absolutismus zu friedlichen und kriegerischen Eroberungen, die tief in das historische GedĂ€chtnis der betroffenen Lande am Rhein eingedrungen sind. Gleichzeitig faszinierte die französische Kultur, und die GroĂe Revolution wurde hierzulande begrĂŒĂt. Das 19. Jahrhundert hielt am Erbe der französischen Zeit fest, vereinte Franzosen und Deutsche (und EnglĂ€nder) in der Begeisterung fĂŒr die Rheinromantik, âlehrte aber auch die Völker hassenâ â mit den verheerenden Folgen der Weltkriege und der Okkupation im 20. Jahrhundert. Die Ălteren unter uns haben die Verwandlung der âErbfeindeâ in âFreundeâ mit freudigem Erstaunen miterlebt, fĂŒr die JĂŒngeren ist sie eine SelbstverstĂ€ndlichkeit, von der wir alle hoffen, dass sie ewig bleibt.
Dienstag 9.1.2007, 19.00 Uhr, Haus am Dom (Mainz, Liebfrauenplatz)
PD Dr. Rolf GroĂe (Paris): âUsque ad Rhenumâ. Französische Rheinpolitik im Mittelalter. [mehr]
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Donnerstag, 18.1.2007, 19.00 Uhr, Haus am Dom (Mainz, Liebfrauenplatz)
Prof. Dr. Rolf Reichardt (Mainz): âNiederlage der GegenrevolutionĂ€reâ (DĂ©faite des ContrerĂ©volutionnaires). Die Französische Revolution am Rhein (1789-1814).
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Dienstag, 23.1.2007, 19.00 Uhr, Haus am Dom (Mainz, Liebfrauenplatz)
Prof. Dr. Dr. Peter Claus Hartmann (Mainz/MĂŒnchen): Zwischen Krieg und Faszination. Frankreich, das Heilige Römische Reich und das Rheingebiet von Karl V. bis Napoleon I. [mehr]
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Dienstag, 30.1.2007, 19.00 Uhr, Haus am Dom (Mainz, Liebfrauenplatz)
Prof. Dr. Brunhilde Wehinger (Potsdam/Berlin): âDer Rhein ist eine Quelle der Poesie!â Die französischen Romantiker entdecken den Rhein. [mehr]
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Dienstag, 6.2.2007, 19.00 Uhr, Kardinal-Volk-Saal (Mainz, Erbacher Hof, GrebenstraĂe)
Prof. Dr. Michael KiĂener (Mainz): Wie Völker hassen lernen. Deutsche und Franzosen im 19. Jahrhundert. [mehr]
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Donnerstag, 15.2.2007, 19.00 Uhr, Kardinal-Volk-Saal (Mainz, Erbacher Hof, GrebenstraĂe)
Prof. Dr. Andreas Rödder (Mainz): Zwischen Besatzung und Besetzung: Möglichkeiten und Grenzen deutsch-französischer VerstÀndigung zwischen den Weltkriegen. [mehr]
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Dienstag, 27.2.2007, 19.00 (Mainz, Plenarsaal des Landtags, Deutschhausplatz)
Dr. Corine Defrance (Paris): Aus âFeindenâ werden Freunde. Frankreich und Deutschland nach 1945. [mehr]