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Digitaler Atlas der Weinkultur geht online

Der digitale Atlas der Weinkultur in Rheinland-Pfalz ist ab sofort online und kann von jedem Computer, Tablet oder Smartphone abgerufen werden. Entwickelt wurde er vom IGL für das Deutsche Weinbaumuseum in Oppenheim mit finanzieller Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie komplementär durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW).


Wussten Sie, dass über 65% der deutschen Weine aus Rheinland-Pfalz stammen? Oder dass 40% aller rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsbetriebe im Weinbau tätig sind?  Weinbau und Weinkultur sind zentrale Bausteine der rheinland-pfälzischen Identität und haben bereits seit der Antike diese Region in Wirtschaft und Handel maßgeblich geprägt. Auch in der Kultur und Sprache hat die Weintradition in den sechs Weinanbaugebieten Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen vielfältige Spuren hinterlassen.

Ziel des neuen Online-Angebots ist, den Facettenreichtum der Geschichte und Kultur in Rheinland-Pfalz über weinkulturelle Bezugspunkte aus dem ganzen Land spielerisch bewusst zu machen und zur Beschäftigung mit dem Thema einzuladen. Antworten auf viele Fragen rund um den Wein vermittelt der digitale Weinatlas, der durch die finanzielle Unterstützung von Bund und Land ermöglicht wurde. Konzipiert wurde vom IGL kann die neue Website www.atlas-der-weinkultur-rlp.de ab sofort auf jedem Endgerät sowohl privat als auch für touristische Zwecke genutzt werden.

Erfahren Sie mehr über die reiche Weinkultur von Rheinland-Pfalz: Zu den Kulturdenkmälern zählen beispielsweise das Deutsche Weintor und die Liebfrauenkirche in Worms (Liebfrauenmilch) oder Kuriositäten wie der Speyerer Domnapf oder das begehbare Dürkheimer Riesenfass. Auch die geologischen Besonderheiten wie das Forster Ungeheuer, die Moselschleife bei Kröv oder das einzigartige Terroir sind Themenbereiche, zu denen Sie über das digitale Medium einen einfachen Zugang finden. Auch die Bedeutung des Weins in der Klostermedizin Hildegard von Bingens oder im Judentum werden im digitalen Weinatlas thematisiert. Ebenso finden Sie hier Antworten, wie sich die klimatischen Veränderungen nicht nur aktuell, sondern bereits seit Jahrhunderten auf den Weinanbau auswirken.

Seit wann existiert die Tradition der Weinmajestäten? Wie kam es zu den kuriosen Lagenbezeichnungen „Schwarze Katz“, „Weinhex“ oder „Nacktarsch“ oder wie nutzten die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme den Weinbau für ihre sogenannte „Blut und Boden“-Ideologie? Diesen und weiteren spannenden Fragen geht der digitale Weinatlas in 50 verschiedenen Artikeln nach.

Wenn das Deutsche Weinbaumuseum in Oppenheim im April nach der Winterpause wieder seine Pforten öffnet, ist der digitale Atlas der Weinkultur dort auch als interaktive Installation erlebbar.

Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.

10.01.2022 | Zurück zum Überblick