Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.

 

Liebe Mitglieder, Freund*innen und Förder*innen des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.,

die vergangenen Wochen seit dem Angriff auf die Ukraine haben uns noch einmal verdeutlich, wie fragil unser demokratisches System ist, in dem Werte wie die freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit einen hohen Stellenwert haben.

Gleichzeitig wissen wir durch unsere Arbeit in der Geschichtsvermittlung, insbesondere der Demokratiegeschichte auch, wie hart erkämpft und wenig selbstverständlich diese Werte sind. So sehen wir uns bestärkt in unserem Engagement beim jährlich stattfindenden Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz oder beim Bündnis „Demokratie gewinnt!“ wie auch in der bundesweiten Arbeitsgruppe „Orte der Demokratiegeschichte“, uns für diese Werte einzusetzen. So ist es uns immer wieder ein Anliegen, vor allem junge Menschen für eine aktive Demokratie und für eine freie Gesellschaft zu gewinnen, so wie wir gerade auch in Russland all unsere Hoffnung auf die junge Generation setzen, am Ende das System Putins zu überwinden.

Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, die sich in diesen Wochen für die Demokratie in ganz Europa einsetzen. Erfahren Sie in unserem März-Newsletter, wo sich das IGL derzeit weiterhin engagiert.

Herzlichst, Ihr Team vom Institut für Geschichtliche Landeskunde

 


„75 Jahre Rheinland-Pfalz“

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „75 Jahre Rheinland-Pfalz“ der Volkshochschule Pirmasens beteiligt sich das IGL gleich mit zwei Vorträgen. Den Auftakt machte am 16. März im repräsentativen Forum Alte-Post der IGL-Geschäftsführer Dr. Kai Michael Sprenger mit „75 Jahre Rheinland-Pfalz – Eine Zeitreise durch die Landesgeschichte in 75 Momentaufnahmen“.

Anhand von 75 Objekten zeichnete er ein facettenreiches Panorama des Bundeslandes aus den Jahren 1946–2021. Neben der bekannten Geburtsurkunde des Landes thematisieren etwa ein Wintermantel eines italienischen Gastarbeiters aus den 1950er Jahren oder eine Anstecknadel vom Besuch Ronald Reagans auf dem Hambacher Schloss 1985 ganz unterschiedliche Aspekte der Landesgeschichte in ungewöhnlichen Zugängen.

Dr. Ute Engelen folgt am Mittwoch, 30. März 2022 um 19.00 Uhr mit ihrem Vortrag unter dem Titel „Nur BASF und Boehringer? – Zur Geschichte der Industrie in Rheinland-Pfalz“. Rheinland-Pfalz ist nicht nur das „Land der Reben und Rüben“, sondern auch die Heimat zahlreicher mittelständischer Industrieunternehmen. Ihre Unternehmensgeschichten sind in der Öffentlichkeit bislang nur wenig bekannt, nicht zuletzt weil viele Unternehmen wenig über ihre Geschichte und Aktivitäten informieren. Häufig fallen nur die Namen der größten Unternehmen bzw. Aktiengesellschaften wie BASF, Boehringer oder Schott.

Dabei prägten und prägen zahlreiche mittelständische Industrieunternehmen ihren jeweiligen Standort, mit dem sie eng verwoben sind. Wichtigste Branchen sind heute die chemische und pharmazeutische Industrie, der Fahrzeug- sowie der Maschinenbau.

Aber auch andere Industriezweige und ihre Produkte sind charakteristisch für unser Bundesland und seine Regionen: So kam und kommt Keramik-Erzeugnissen im Westerwald oder Schmuck in der Stadt Idar-Oberstein oder dem Schuh gar als Symbol für die Südwestpfalz große Bedeutung zu. Zum Vortrag anmelden können Sie sich hier.

 


IGL-Vortragsreihe zu Fake News


Im Mai startet die IGL-Vortragsreihe „Fake News in der Landesgeschichte von Rheinland-Pfalz“ in Kooperation mit dem Erbacher Hof/Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz. Alle Vorträge finden im Haus am Dom in Mainz statt und werden zumeist digital verfolgbar sein.

Allenthalben werden wir im Alltag durch ein kaum zu überblickendes Angebot unterschiedlichster Medien immer wieder auch mit so genannten Fake News konfrontiert. Es wird zunehmend schwieriger, Wahres von Falschem und Wichtiges von Unwichtigem nachvollziehbar zu unterscheiden.

Das Problem ist dabei keineswegs eine Erfahrung nur unserer Tage. Auch in der Geschichte spielten gezielt konstruierte und gestreute Informationen eine wichtige Rolle. Damals wie heute können gerade diese mehr oder weniger auf Tatsachen beruhenden Informationen und Geschichten indes eine erhebliche Wirkung erzielen und somit Fakten ganz eigener Art schaffen.

Das Spektrum der historischen Fake News reicht hier von identitätsstiftenden Legenden über politische Propaganda bis hin zu kreativen Verfälschungen und Interpretationen, mit denen familiäre Ansprüche oder gar lokale Marketingabsichten bedient werden können. Die Vortragsreihe lenkt an Beispielen aus der rheinland-pfälzischen Landesgeschichte den Blick auf die Entstehungskontexte, Absichten und Wirkungen solcher Fiktionen.

Thematisiert werden Legenden und Geschichten aus Worms und aus Hildegard von Bingens Feder um einen Heiligen sowie verfälschte Traditionslinien des Dalberger Ritterschlag-Privilegs. Auch sprachhistorische Fehlinterpretationen zur besseren Vermarktung von Weinlagen werden Gegenstand der Untersuchungen sein wie auch erfundene Quellen aus dem Umfeld Gutenbergs oder Verleumdungsklagen gegen den Gründungsrektor der Mainzer Universität. Weitere Informationen zu den Terminen und Inhalten der Vortragsreihe finden Sie hier.

 


Buchvorstellung „Schreie auf Papier“

 

 Am 26. April um 18 Uhr findet die Vorstellung der IGL-Publikation “Schreie auf Papier. Die Briefe von Heinrich und Selma Wolff aus Mainz an ihre Söhne Herbert und Helmut in New York 1937-1941” in den Mainzer Kammerspielen statt.

Die Lebenssituation jüdischer Menschen im Nationalsozialismus war geprägt von Entrechtung, Verfolgung und schließlich Ermordung. Zu den seltenen Zeitdokumenten aus erster Hand gehören Briefe, die den Wandel der Lebensumstände und das Erlebte schildern.

Die nahezu vollständig erhaltenen Briefe, die Selma und Heinrich Wolff aus Nackenheim mit ihren Kindern in den USA austauschen, sind solch seltene authentische Zeugnisse. Die knapp 190 Briefe und Postkarten werden mit dem Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Näherere Informationen finden Sie hier im Flyer.

Das Buch von den Herausgebern Raymond Wolff/Martina und Hans-Dieter Graf und Hans Berkessel erscheint in der IGL-Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ (Band 4) und kostet für IGL-Mitglieder € 18,- statt € 25,-.  

 


Avrea Magontia – Das „Goldene Mainz“

 

Die neue Ausstellung "Avrea Magontia" im Landesmuseum Mainz gibt einen Überblick über mehr als 800 Jahre Mainzer Stadtgeschichte. Hier wird der Bogen gespannt vom frühen Mittelalter, als für Mainz ein neuer wirtschaftlicher und politischer Aufstieg einsetzt, über das „Goldene Mainz“ bis hin zur freien Stadt.

Eingebunden in diesen ersten Teil der Neukonzeption der Dauerausstellung ist auch die virtuelle Rekonstruktion vom Kaufhaus am Brand aus dem 14. Jahrhundert, ein Beitrag des IGL in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz und i3mainz.

Das Kaufhaus am Brand mit 20.000 qm Verkaufsfläche war damals die größte mittelalterliche Shopping Mall im Südwesten. Den 3D-Film zum Kaufhaus können Sie sich auch hier auf regionalgeschichte.net anschauen.

  


Der gescheiterte Friede

 

Die IGL-Wanderaustellung „Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz“ ist im Rathaus der Stadt Nierstein noch bis zum 14. April 2022 während der Öffnungszeiten des Tourismus- und Kulturbüros zu besichtigen.

 

 
 
 


„1.700 Jahre jüdisches Leben“ in Schweich

 

Am 11. April wird die Ausstellung „1.700 Jahre jüdisches Leben“ in Schweich an der Mosel eröffnet und wird dort bis zum 28. April gezeigt. Ergänzt wird die Präsentation dort in der ehemaligen Synagoge durch eine umfassende Dauerausstellung zur Geschichte der Juden in Schweich zwischen 1339 und 1941.   

Gleichzeitig ist die Ausstellung noch an zwei anderen Standorten zu sehen. Zum einen in Hachenburg im Westerwald. Anlässlich dieser Ausstellung im Vogthof hat das Stadtarchiv Hachenburg eine eigene Broschüre herausgegeben und die Geschichte der Juden in Hachenburg auf drei eigenen Rollups präsentiert. Neben Stadtarchivar und Stadtbürgermeister sprachen der Landtagspräsident Hendrik Hering, MdB Tanja Machalet sowie vom IGL-Geschäftsführer Dr. Kai-Michael Sprenger sowie Projektleiter Dr. Ulrich Hausmann.   

Ebenfalls wird die Ausstellung „1.700 Jahre jüdisches Leben. Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“ im Landesbibliothekszentrum in Speyer gezeigt. Eröffnet wurde die Schau mit dem Vortrag "Jüdisches Leben in Speyer" von Roland Paul, ehemaliger Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Aufgrund der großen Nachfrage wird der Vortrag zum Ende der Ausstellung Ende April noch einmal wiederholt. Anmeldung bitte hier.   

 


„Die Mainzer Republik“ als Theaterstück

  

Nach den ersten ausverkauften Vorstellungen des Ein-Mann-Personenstücks „Die Mainzer Republik“ mit Tino Leo tritt der Schauspieler und Histotainer nun verstärkt an Schulen auf. In seinem 45-Minuten-Stück schlüpft er in zehn unterschiedliche Rollen und nimmt dabei die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 mit auf eine emotionale und leidenschaftliche Reise.

Thematisch reiht sich die "Mainzer Republik" ein in die großen Ereignisse der Demokratiegeschichte wie das Hambacher Fest 1832 und die Revolution 1848/49. Das IGL hat die Entwicklung des Theaterstücks gefördert und begleitet.

 


Freiwilliges Soziales Jahr im IGL


Seit Mitte März 2022 ist es in unserem Institut möglich, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Kultur und Bildung zu absolvieren.

Wir freuen uns über Unterstützung u.a. in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie im Veranstaltungsmanagement. Bewerben können Sie sich direkt unter folgenden Link: FSJ am IGL. 

 


Neue Vorstandsassistentin

 

Als neue Assistentin der Geschäftsführung und des Vorstandes begrüßen wir Vanessa Wolf (M.Ed.). Sie hat Geschichte, Deutsch und Bildungswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz studiert und war dort als studentische/wissenschaftliche Hilfskraft unter anderem für die Forschungsplattform Historische Kulturwissenschaften, das Studienbüro und die Geschäftsleitung des Historischen Seminars tätig. Zu erreichen ist sie unter der Email-Adresse vanessa.wolf@uni-mainz.de.

Gleichzeitig verabschieden wir uns nach neunzehn Jahren von Carolin Schäfer in der Assistenz der Geschäftsführung und des Vorstandes. Sie war seit 2004 freie Mitarbeiterin am Institut für Geschichtliche Landeskunde und dabei auch bis 2007 für regionalgeschichte.net tätig. Seit 2011 prägte sie als festangestellte Mitarbeiterin stets das Gesicht des IGL. Wir danken ihr für ihre langjährige wertvolle Arbeit und wünschen ihr alles Gute für ihr neues berufliches Umfeld.   

  


Bildnachweise

 

Bild 01: Anstecknadel beim Besuch von US-Präsident Ronald Reagan auf dem Hambacher Schloss 1985, Dokuzentrum Ramstein, Foto: Claudia Gross

Bild 02: Alte Post in Pirmasens, Stadt Pirmasens

Bild 03: Postkarte Schuhstadt Pirmasens, Stadt Pirmasens

Bild 04: IGL

Bild 05: IGL Schreie auf Papier, Nünnerich-Asmus-Verlag, Oppenheim

Bild 06: GDKE Landesmuseum Mainz

Bild 07: Kaufhaus am Brand, 3D-Rekonstruktion, IGL, Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz, i3mainz

Bild 08: IGL

Bild 09: IGL

Bild 09: Torsten Silz

Bild 10: Freiwilligendienste Kultur und Bildung 

Bild 11: IGL

 


Terminkalender

Weitere Hinweise zu Vorträgen und Veranstaltungen finden Sie in unserem stetig aktualisierten Terminkalender.


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