Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.


Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde, Förderinnen und Förder des Instituts,
alle Lebensbereiche werden durch die unverzichtbaren Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weitgehend eingeschränkt. Auch wir verlegen einige unserer Veranstaltungen, darunter unsere diesjährige Vortragsreihe „Mainz und Frankfurt im Mittelalter - Konkurrenzen, Wechselbeziehungen, Symbiosen“, die nun im Jahr 2021 stattfinden wird.
Für diejenigen, die sich derzeit überwiegend zuhause aufhalten, bietet das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) via Internet umfangreiche Angebote zur Landesgeschichte und -kultur. Seit den ausgehenden 1990er Jahren erarbeitet das IGL Angebote im Bereich der digital humanities. Aus diesem Schatz wollen wir gemeinsam mit Ihnen in diesen besonderen Zeiten schöpfen. In unserem Newsletter möchten wir Sie heute und in nächster Zeit daher mitnehmen auf eine digitale Entdeckungsreise...


Regionalgeschichte.net – Ein Online-Portal für die regionale Geschichte in Rheinland-Pfalz
 
Was weiß man eigentlich über die Geschichte des Ortes Oberneisen oder über Heistenbach?
Unser Online-Portal www.regionalgeschichte.net ist ein Internetportal für die regionale und lokale Geschichte des heutigen Rheinland-Pfalz und seinen historisch verbundenen Regionen. Hier befinden sich, nach Regionen unterteilt, Ortsgeschichten, Beschreibungen von Kulturdenkmälern und Einzelaspekte zu vielen Orten im Bundesland Rheinland-Pfalz. Besonders intensiv wird derzeit die Rhein-Lahn-Region von unseren Mitarbeiter*innen bearbeitet. Thematische Rundgänge und eine Bibliothek mit Aufsätzen, Biographien und Recherchehilfen ergänzen das Angebot. Auch die Unterstützung, Präsentation und Vernetzung historischer Vereine und Initiativen in Rheinland-Pfalz ist Ziel des Portals.

Mitmachen: RegioNet lebt vom aktiven Mitwirken seiner Benutzer*innen. Alle, die sich mit der regionalen Geschichte beschäftigen, möchten wir dazu einladen, ihr Wissen in die aktuelle Forschungsarbeit einzubringen. In den zahlreichen und vielseitigen kulturhistorischen Institutionen und Initiativen unserer Region steckt ein großes Potential. Ein Netzwerk aus akademischer Geschichtswissenschaft sowie landesgeschichtlicher Forschung in Vereinen und von Einzelpersonen bietet eine gute Möglichkeit der Ressourcenbündelung.
 
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich an dem Projekt zu beteiligen:
Als Autor*in: Eigene Texte der RegioNet-Redaktion für die Bibliothek zur Verfügung stellen.
Als Mediensponsor*in: Dem Projekt eigene Bildmaterialien zur Verfügung stellen, z.B. Fotos von historischen Gebäuden.
Als Lokalredakteur*in: Erstellen oder erweitern Sie die Artikel zu Ihrem Ort oder zu den Sehenswürdigkeiten Ihrer Region.
Als Aktive*r: Eigene Webseiten zu historischen oder kulturellen Themen in einem der Portale betreiben.
Schreiben Sie bei Interesse eine Email an Lutz Luckhaupt (regionet@uni-mainz.de.)

Neues auf RegioNet?
Mittlerweile besteht unser Online-Portal aus rund 13.000 Seiten! Damit Sie immer auf dem neusten Stand sind, stellen wir Ihnen jeden Dienstag auf unserer Website sowie auf unserer Facebook-Seite die neuesten Aufsätze, Biografien und Ortsgeschichten unseres Online-Portals vor.
Den aktuellen Beitrag können Sie hier einsehen.

Unser neuester Kooperationspartner: Regionalgeschichte.net und FREZETTI teilen ihr Wissen
FREZETTI steht für Freizeit-Tipps und Ausflugsziele in und rund um Rhein-Main mit ca. 100 km Umkreis für Tagesausflüge und über 30 Kriterien für die individuelle Suche nach Sehenswürdigkeiten (Drinnen/Draußen/Kinder/Kultur/Natur etc.). Die Seite ist ausschließlich privat finanziert und wird seit 2016 betrieben. Über 100.000 Leser*innen aller Altersstufen vorwiegend aus der Region nutzen die Webseite.
Mit dem IGL in Mainz besteht eine große regionale Schnittmenge vor allem in Rheinland-Pfalz und viele interessante Orte werden auf beiden Portalen gelistet. Die jeweilige Zielrichtung ist unterschiedlich, da FREZETTI.de Impulse für Ausflüge liefert und Regionalgeschichte.net eine tiefgehende fundierte Wissensdatenbank bietet. Über eine Zusammenarbeit sowohl technischer als auch inhaltlicher Art bis hin vielleicht eines Tages zu gemeinsamen Projekten und Artikelserien freut sich Joerg Schwebel ganz besonders, der Betreiber von FREZETTI.

IGL-Forschungsprojekte und Themenseiten (Beispiele)

Was ist eigentlich aus der Deinhard Sektkellerei geworden?
Auf unserer Themenseite https://www.wirtschaftsgeschichte-rlp.de finden Sie über 90 Unternehmensgeschichten aus unserem Bundesland. Erfahren Sie, welche Gewerbeschwerpunkte unsere Regionen geprägt haben, wie das Kannenbäckerland oder die Edelstein- und Schmuckindustrie Idar-Obersteins.
  
Oberste Heeresleitung verbietet 1917 „Jammerbriefe“ 
„Jammern“ ist keine Angewohnheit des 21. Jahrhunderts. Manchmal müssen wir uns einfach beschweren und das ist auch erlaubt. Anders sah dies die Oberste Heeresleitung im Ersten Weltkrieg. Sie versuchten sogenannte „Jammerbriefe“ von den Angehörigen an die Soldaten an der Front zu unterbinden. Unsere Mitarbeiterin Dr. Ute Engelen war zu Gast im SWR2 Podcast Zeitwort und erklärt inwiefern das Verbot der „Jammerbriefe“ durchgesetzt werden konnte.

Eine amerikanische Besetzung von Rheinland-Pfalz zwischen 1918 und 1923?
Weder im rheinland-pfälzischen noch im deutschen oder amerikanischen Gedächtnis ist verankert, dass nach dem Ersten Weltkrieg weite Teile des Gebiets von Trier bis Koblenz und im Westerwald eine amerikanische Besatzungszone bildeten. Das IGL forscht seit einigen Jahren über dieses Thema der Landesgeschichte und hat neben einer Tafelausstellung in deutscher und in englischer Sprache erstellt sowie an einer Filmdokumentation des SWRs als wissenschaftlicher Berater mitgewirkt.
 
Auf dem Weg zu einem rheinland-pfälzischen Klosterlexikon!
Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz ist reich an Kulturdenkmälern. Dazu zählen vor allem Klöster und Stifte, welche gleichermaßen beliebte Ziele für Kultur- und Ausflugstouristen sind. In unserem Forschungsprojekt „Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz – Auf dem Weg zu einem rheinland-pfälzischen Klosterlexikon“ versuchen wir möglichst alle Klöster und Stifte die es bis 1800 gab ausfindig zu machen und Information zu ihnen online stellen. Eine Großzahl an Klöstern ist bereits online! Der SWR hat über unser Projekt berichtet: „Gottes Burgen. Online Klosterlexikon.“

Ausstellungen online besichtigen:
 
Virtuelle Ausstellung und virtuelle Erkundungstour zum Hambacher Schloss:
Das Hambacher Schloss gehört zu den wichtigsten Erinnerungsorten der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte. Auch wenn die Ausstellung auf dem Schloss gerade geschlossen hat, ist eine Reise in die Pfalz trotzdem möglich. Mit der kostenlosen App für Mobilgeräte „Google Expeditions“ finden Sie unter dem Stichwort „Hambacher Schloss“ eine einzigartige virtuelle Zeitreise zum Hambacher Fest von 1832. Besonders eindrucksvoll ist die Expedition mit einem sog. „Cardboard“, aber auch ohne macht das Entdecken großen Spaß.
Wenn Sie sich für das Hambacher Fest und die frühe moderne Demokratiegeschichte interessieren, können wir Ihnen außerdem noch den Auftritt des Hambacher Schlosses bei Google Arts & Culture empfehlen (Web & Mobil): Hier gibt es virtuelle Ausstellungen zum Hambacher Fest, zur Demokratiegeschichte und vielem mehr. Digitale Quellen laden zum Stöbern ein.
 
Die Präsentation des Hambacher Schlosses bei Google Expeditions und bei Google Arts & Culture ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Hambacher Schloss, Google Arts & Culture, der Staatskanzlei RLP, des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur RLP, des Bildungsministeriums RLP und dem IGL.
Foto: gemeinfrei

„Das Beispiel nützt allein“. Raiffeisen, seine Genossenschaften und ihre Ausstrahlung in die Welt
Im Rahmen der Jubiläumskampagne „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“, anlässlich Friedrich Wilhelm Raiffeisens 200. Geburtstag, haben das Institut für Geschichtliche Landeskunde (IGL), die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. und das RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro eine Wanderausstellung konzipiert. Diese können Sie nun auch online besichtigen.

Digitaler Katalog „Gutenberg Biographics“
Wer hat wann was an der Johannes Gutenberg-Universität gelehrt? „Gutenberg Biografics“ ist ein digitaler Katalog und soll biographische Informationen zu allen Professorinnen und Professoren sowohl der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als auch der frühneuzeitlichen Mainzer Universität bereitstellen. Bisher verzeichnet das Gemeinschaftsprojekt der Universitätsbibliothek Mainz, des Forschungsverbundes Universitätsgeschichte, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und des IGL rund 550 Professoren der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und 150 Professoren der Medizinischen Fakultät der alten Mainzer Universität. Der Katalog befindet sich noch im Aufbau, dennoch lohnt es sich die Datenbank zu durchstöbern.

Vom Federkiel zur digitalen Edition: Die „Ingelheimer Haderbücher“ online entdecken
Hader ist ein altes Wort für „Streit“, „Zank“. „Miteinander hadern“ steht dabei nicht nur für eine verbale und zuweilen auch handgreifliche Auseinandersetzung, sondern auch für das Bestreben, den Zwist von Dritten schlichten zu lassen. Mit den Ingelheimer Haderbüchern veröffentlicht das IGL die frühesten seriell erhaltenen gerichtlichen Textzeugnisse und Prozessschriften eines weltlich-deutschrechtlichen Niedergerichtes. Eine vollständige Version des vierten Haderbuches „Ober-Ingelheim 1518-1529“ steht nun online zur Verfügung und enthält die Transkription des frühneuhochdeutschen Textes und eine Übersetzung ins Gegenwartsdeutsche. Ein ausführliches Register ist mit Links zu entsprechenden Artikeln in digitalen historischen Wörterbüchern und Lexika versehen. Die digitale Aufbereitung gibt allen Interessierten Einblick in diese einzigartige Quelle.

Lust auf eine Sprachumfrage?
Wir möchten gerne etwas über die Sprache ihres Heimatortes erfahren.
Jede*r kann mitmachen - egal, ob Sie Dialekt sprechen oder nicht!
Über die Ergebnisse werden wir Sie in Form von Verbreitungskarten informieren. Für aussagekräftige Karten benötigen wir viele Teilnehmer*innen.
Bitte teilen Sie daher gerne die Umfrage bzw. leiten Sie diesen Link an Freund*innen und Familienmitglieder weiter.
Foto:gemeinfrei

Fußball Weltmeister Philipp Lahm und unsere Familiennamen
Wenngleich in diesen coronösen Zeiten sportliche Aktivitäten weitgehend zum Stillstand gekommen sind, können sich noch viele Menschen an den 13. Juli 2014 erinnern: Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, nimmt im Maracana Stadium in Rio de Janeiro den Weltmeister-Pokal entgegen. Manch einer fragt sich, wie denn ein solch flinker Fußballspieler wie er einen Familiennamen haben kann der so gar nicht zu im „passt“? Was ist das überhaupt für ein Namen? - Dies und mehr über die Herkunft unserer oft kuriosen Familiennamen erfahren Sie im Beitrag unseres Namensforschers Dr. Rudolf Steffens auf unserer Website.
 
Für diejenigen, die noch mehr über Familiennamen erfahren möchten, empfehlen sich seine Publikationen „Die Familiennamen der Reichsstadt Frankfurt am Main im 15. Jahrhundert“ und „Familiennamenatlas - Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland“.
 
Foto: Agência Brasil / CC BY 3.0 BR

 

 

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